Vielfalt ist schön! Sibel aus der 8B hat sich für das Kartenspiel ein Baby ausgesucht und mit Bleistift verewigt. Fotos: Realschule
„Migration – und wir?“: Staatliche Realschule beteiligt sich mit drei Projekten an der Kunstmeile
Text von Stefan Brunner
Die Jugend ist auch 2015 fester Bestandteil der Trostberger Kunstmeile. In der Mittelschule werden Arbeiten von Schülern aus Trostberg sowie dem benachbarten Oberösterreich ausgestellt. Um ein Zeichen für ein uneingeschränktes Miteinander der Kulturen zu setzen, stehen die Schülerarbeiten unter dem Motto „Migration – und wir?“. Die Staatliche Realschule beteiligt sich daran mit drei Projekten.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8B, 7B und 7A mit ihren Kunsterzieherinnen Verena Müller-Blechinger, Claudia Wolter und Susanne Klasse haben sich zuerst theoretisch mit dem Thema auseinandergesetzt und daraus verschiedene Bildideen entwickelt. Sie definierten Migration als Auswandern aus dem Heimatland, um in einem neuen Land zu bleiben und ein besseres Leben anzufangen. Gründe für dieses Auswandern können sein: Krieg, Verfolgung, Krankheiten, Hunger oder Armut. Diese Reise oder Flucht kann gefährlich und mit vielen Problemen verbunden sein. Die Schüler kamen zu dem Schluss, dass es wichtig ist Flüchtlingen zu helfen, dass aber auch dafür gesorgt werden muss, dass die Menschen in ihrer Heimat eine Zukunft haben. Außerdem könne man viel von Menschen lernen, die aus einem anderen Land kommen: Vielfalt ist eine Chance!
Aus diesem „Vielfalt ist eine Chance, Vielfalt ist schön“ entwickelte die 8B die Bildidee „Menschen in ihrer Vielfalt – ein Kartenspiel“. Jede Schülerin wählte eine Person aus, die sie fasziniert, aus den verschiedensten Ländern, vom Baby bis zum Greis. Diese Menschen wurden in der gleichen Zeichentechnik – denn alle Menschen sind gleich – mit Kreide und Bleistift auf jeweils einer Spielkarte dargestellt. Auf diese Weise soll laut Verena Müller-Blechinger kritisch gezeigt werden, „dass man Menschen nicht wie in einem Kartenspiel aussetzen lassen oder als Trumpf behandeln kann, je nachdem, auf welcher Karte der Mensch gelandet ist“. Es geschehe nach dem Zufallsprinzip, ob jemand privilegiert oder benachteiligt sei.
Die Schülerinnen der 7B haben ihre Bildideen in Einzel- und Partnerarbeit entwickelt und mit unterschiedlichen Zeichentechniken wie Bleistift, Buntstift oder Pastellkreide verwirklicht. Eine Buntstiftzeichnung zeigt beispielsweise zwei Migranten, die auf dem Weg zur Schule sowohl willkommen geheißen als auch abgewiesen werden. Das Motto des Bildes ist: „Jeder Mensch ist anders, doch die Farbe des Schattens ist immer gleich!“
In der Klasse 7A unterhielt man sich zu Beginn des Themas über den direkten Kontakt der Schüler mit Flüchtlingen oder Asylbewerbern. Nur wenige hatten bis dahin eine unmittelbare Erfahrung gemacht, einige davon beim Fußballspielen auf dem Wäschhauser Bolzplatz. So entwickelte sich die Idee, ein Fußballbild als Gemeinschaftsarbeit der ganzen Klasse zu gestalten. Menschen verschiedener Nationen spielen einfach miteinander Fußball. Friedlich. Die Mannschaften sind bunt zusammengewürfelt. Wo der einzelne herkommt, ist nicht von Bedeutung.
Alle Schülerarbeiten sind im Eingangsbereich der Mittelschule ausgestellt und können bis Sonntag, 28. Juni, wochentags von 15 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden.
Menschen verschiedener Nationen spielen in diesem Gemeinschaftsbild der 7A friedlich miteinander Fußball.
„Jeder Mensch ist anders, doch die Farbe des Schattens ist immer gleich!“, lautet das Motto dieser Buntstiftzeichnung der Klasse 7B.
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