Jonas Stadelberger und Raphael Rimsl sind mit Künstler Werner Pink noch fleißig am Werk, damit ihr Projekt für die Kunstmeile fertig wird.
Trostberger Schüler setzen sich künstlerisch mit der Flüchtlingsproblematik auseinander
Text und Bilder: Christine Limmer
„Migration – und wir?“ – mit diesem Motto haben sich die Organisatoren der Kunstmeile Trostberg ʼ15 an die Trostberger Schulen gewandt, denn auch in diesem Jahr sollen die Schülerprojekte wieder in Fokus der Kunstmeilenbesucher gerückt werden. Dabei steht nicht etwa der Leistungsgedanke oder eine hohe Gewinnprämie im Vordergrund, sondern vielmehr die Beschäftigung mit dem Thema Flüchtlingsproblematik.
Dass Flucht und Vertreibung, Aussiedlung und die Suche nach einem besseren Leben nicht vor Trostberg halt macht, ist auch daran erkennbar, dass Flüchtlingskinder und Kinder mit Migrationshintergrund die Klassen der Trostberger Schulen besuchen. In den einzelnen Fächern wird deshalb das zunehmend brisante Thema aufgegriffen und in Referaten, Geschichts- und Erkundestunden behandelt.
In besonderer Weise hat sich eine Schülergruppe aus den Ganztagsklassen der Mittelschule des Themas angenommen. Mit dem Trostberger Künstler Werner Pink haben sie versucht, die Situation der Flüchtlinge aus verschiedenen Blickrichtungen zu sehen und die Bilder, die tagtäglich aus den Krisenregionen der Welt eintreffen, umzusetzen. Eine Weltkugel veranschaulicht die Welt mit chaotischen Zuständen sehr deutlich, erklärt Werner Pink. Mit Metallstücken – ob Eisenstangen oder gewalzten Blechplatten – werden symbolisiert Erdteile dargestellt. So werden Wege anschaulich, die Flüchtlinge auf sich nehmen, um in Europa anzukommen.
Im zweiten Projekt gingen die Nachwuchskünstler besonders auf die Menschen ein, die ihre Flucht in hochriskanter Weise „Seelenverkäufern“ anvertrauten. Eine Leinwand, bemalt mit stürmischer See, dient als Hintergrund für die betagten und in die Jahre gekommenen Schiffe. Diese werden von Schleusern und Menschenhändlern gechartert, um sich an der Not der aus den Krisengebieten stammenden Menschen zu bereichern, erklärt Pink den betroffenen Jugendlichen. Ob diese Flüchtlinge dann immer ihr Ziel erreichen, ist mehr als fraglich, darüber waren sich Schüler, Rektor Franz Freutsmiedl und Künstler Werner Pink einig.
An vielen Nachmittagen haben sich Schüler, Künstler und Rektor zusammengesetzt um ihren Kunstwerken ein Gesicht zu geben. Erste Erfahrungen sammelten die Schüler an Biegestation und Schweißbrenner um die Metalle, die vorwiegend die Firma AlzChem zur Verfügung gestellt hat, in Form zu bringen.
Zu sehen sind alle Schülerwerke zentral im Foyer der Mittelschule Trostberg ab Donnerstag, 11. Juni, bis Sonntag, 28. Juni. Geöffnet ist das Foyer wochentags von 15 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr.
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